Wärmendes Rezept gegen das Frieren: Kartoffelgratin

Das Kartoffelgratin bekommt durch die Bockshornkleesauce einen indischen Touch. Dieses wärmende Gericht können Sie aber auch mit wärmenden Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Kräutern der Provence würzen.

Kartoffeln …

… kamen erst im 18. oder 19. Jahrhundert mit den Missionaren nach China. In der chinesischen Küche gelten die Knollen immer noch als Gemüse und nicht – wie bei uns – als Grundnahrungsmittel.

Die chinesische Ernährungslehre geht davon aus, dass Kartoffeln die „Mitte“ und die Lebensenergie Qi stützen und thermisch neutral wirken. Durch die Zugabe von scharfen Gewürzen und durchs Überbacken wirkt das Gratin dann wärmend.

Hier finden Sie …


Kartoffelgratin mit Bockshornklee-Sauce

Zutaten für 4 Portionen

  • 1 kg Kartoffeln
  • 1/4 l Milch
  • 1/4 l süße Sahne
  • Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Prise Muskat
  • Butter
  • 8 EL Pecorino

Zubereitung

  • Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden.
  • Knoblauch schälen.
  • Den Backofen auf 220 Grad (Elektro) oder 210 Grad (Umluft) vorheizen.
  • In einen großen Topf Milch und Sahne geben, mit Salz, Pfeffer und frisch gepresstem Knoblauch würzen und einmal kurz aufkochen lassen.
  • Die rohen Kartoffelscheiben hinzugeben und auf kleiner Flamme 10 Minuten köcheln. Mit Muskat abschmecken.
  • Auflaufform mit Butter ausstreichen.
  • Warme Kartoffeln mit einer Schöpfkelle aus der Sauce nehmen, mit Hilfe von zwei Löffeln fächerförmig in die Form schichten und mit Sauce begießen.
  • Pecorino darüber reiben und im Ofen 15 bis 20 Minuten überbacken.

Bockshornklee …

…  stammt aus Indien, die Samen werden dort gern zum Würzen von Currys, Chutneys und Dals verwendet. Sie sind in vielen Currymischungen zu finden – so auch im indischen Fünf-Gewürz Panch Phoron und in der äthiopischen Gewürzmischung Berbere.

Früher wurde der Bockhornklee bei uns in Benediktinerklöstern angebaut. Im Süden Deutschlands kommt eine wilde Form vor, größere Anbauflächen gibt es in Marokko und Indien.

Die einjährige Pflanze bildet ein Kraut, das 30 bis zu 80 Zentimeter hoch wächst und lange, schmale Hülsenfrüchte entwickelt. Die 2 bis 3 Millimeter großen eiförmigen Samen sind hellbraun und mit einer harten, zähen Haut umgeben.

Heißer Tipp: Beim Zerreiben im Mörser entwickelt sich ein intensiver Geruch.
Für das Saucen-Rezept (unten) nutzen wir die Röstaromen. So verlieren die Samen ihren leicht bitteren Geschmack und schmecken warm und nussig.


Bockshornklee-Sauce
  • 3 Schalotten
  • 1 Stück frischer Ingwer
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Bockshornkleesamen
  • ½ TL gemahlener Kreuzkümmel
  • ½ TL gemahlener Koriander
  • ½ TL Chilipulver (siehe auch Chili-Anbau-Wettbewerb 2013)
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml Kokosmilch

Zubereitung

  • Zwiebeln schälen, in Stücke schneiden und in der Küchenmaschine pürieren.
  • In einer Pfanne Öl erhitzen und Bockshornkleesamen kurz anbraten, bis er rötlich-dunkelbraun ist. Mit einem Holzlöffel entnehmen und wegwerfen.
  • Zwiebel-Ingwer-Püree 10 Minuten im aromatisierten Öl anbraten.
  • Die Gewürze nacheinander in die Pfanne geben und kurz anrösten.
  • Mit Brühe und Kokosmilch aufgießen und auf kleiner Flamme 5 Minuten köcheln lassen.

Muskat

Der immergrüne Muskatnussbaum wuchs ursprünglich auf den Molukken, die zu Indonesien gehören und früher auch als Gewürzinseln bezeichnet wurden. Der Baum wird bis zu 18 Meter hoch und trägt bis zu 2000 Früchte, die wie Aprikosen aussehen.

Die reifen Früchte enthalten einen braunen Samen. Diese Muskatnüsse sind von einem leuchtend roten Mantel namens Muskatblüte oder Macis umgeben. Beim Trocknen verfärbt sich die Muskatblüte orange.

Macis und Muskatnuss duften herb und brennen leicht in der Nase. Die Nuss schmeckt feurig-würzig, Macis ist milder – beide gelten in der chinesischen Ernährungslehre als wärmende Gewürze.

Heißer Tipp: Am besten kaufen Sie ganze Muskatnüsse und reiben dann zum Ende der Garzeit eine Prise über das Gericht.


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Fotos: Karin Hertzer (1), vgs (2)

Die Kartoffeln oben auf dem Titelbild habe ich auf unserem Balkon in einer Gemüsekiste gezogen. Sie haben wunderbar geschmeckt – vor allem, weil ich mich ein halbes Jahr persönlich um sie gekümmert habe.

Ihre Meinung:

Wie schmeckt Ihnen dieses Kartoffelgratin? Welche Varianten kennen Sie? Welche Tricks können Sie zum Fotografieren des Gratins empfehlen?

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