Food-Fotografie: Kühlende Getränke (Juli / August 2)

Sommer. Hitze. Durst. Wenn es so richtig schön sonnig-warm ist, fangen wir schneller als sonst an zu schwitzen – und freuen uns umso mehr über ein erfrischendes Getränk. Mineralwasser, Eistee und Säfte in Gläsern zu fotografieren hat jedoch wegen der vielen störenden Reflektionen so seine Tücken. Die Fortgeschrittenen des Seelenwärmer-Foto-Projekts probieren im Juli erstmals aus, Getränke appetitlich in Szene zu setzen. Für August stellen wir keine neuen Aufgaben – ihr hättet also Zeit, um die bisherigen Aufgaben noch mal etwas anders anzugehen oder euch an eine Foto-Idee für die Fortgeschrittenen heranzuwagen.

Farbige Getränke lassen sich gut fotografieren

Das Beste gegen den Durst ist es, Wasser zu trinken. Und weil Wasser nicht gleich Wasser ist, sondern durch die enthaltenen Mineralien weich und sanft, aber auch sauer und leicht bitter schmecken kann, lohnt es sich, zum Vergleich mehrere Mineralwasser zu probieren. Welche Unterschiede es dabei gibt, erklärt der Wassersommelier Martin Riese aus Los Angeles im Interview.

Wasser zu trinken ist das Eine, Wasser zu fotografieren das Andere. Denn solch ein transparentes Getränk sieht auf Bildern erst dann erfrischend aus, wenn sich die Kohlensäure am Glasrand oder am Strohhalm absetzt oder wenn Eiswürfel im Glas schwimmen.  Aber so ganz ohne alles fehlt den meisten Fotos meist der Pfiff.

juli_rezepte_frieren_schwitzen_kWenn das Getränk nicht  „nur“ transparent ist, sondern dem Auge durch eine eigenständige Farbe oder im Glas schwimmende Früchte etwas Halt bietet, wird’s schon etwas einfacher mit dem Fotografieren. Grundsätzlich kommen diese Basisflüssigkeiten in Frage, die sich durchs Mixen farblich noch verändern lassen:

  • weißlich, gelb, orange, grün, rosa, violett, rot bis fast schwarz: Frucht- und Gemüsesäfte
  • weißlich: Milch, Joghurt, Sauermilch, Kefir
  • klar bis gelblich: Mineralwasser, Tonic Water, Ginger Ale, Tee
  • gelblich bis zartrosa: Weißwein, Prosecco, Sekt, Champagner
  • rosé bis rot: Roséwein, Rotwein
  • gelblich bis bräunlich: Bier
  • flüssige Aromen, Sirups und Liköre wie Curacao (blau), Grenadine (rot) und Kaffeelikör (braun)
  • meist transparent, aber oft auch gelblich bis braun: Spirituosen

Trinken nach dem Schwitzen: lauwarm oder eiskalt?

Wir tun’s immer wieder – aber sind eiskalte Drinks nach dem Sport und gegen den Durst tatsächlich gesund? Im Interview erklärt der Barmeister Matthias Eisenhardt aus Berlin, dass er im Sommer lauwarme Getränke empfiehlt und warum seine Gäste trotzdem lieber eisgekühlte Cocktails oder Drinks „mit viel Eis“ bestellen.

Für die eigene Sommer-Bar empfiehlt er das richtige Bar-Zubehör, damit die coolen Cocktails auch tatsächlich gelingen.

Habt ihr schon mal gehört, dass es Wasser-Sommeliers gibt? Hier geht’s zu meinem Interview mit Martin Riese, der in einer Museumsbar in Los Angeles arbeitet:


Früchte, Blätter und Strohhalme als Deko

Wie bei der Food-Fotografie von Speisen ist es hilfreich, wenn ihr auch für das Fotografieren von kühlenden Getränken passende Hinter- und Untergründe bereit legt oder vorbereitet. Um die sommerliche Frische zu betonen, eignen sich Weiß, Blau, Türkis, Mint und Silber besonders gut. Aber auch Beige, Gelb, Orange, ein frisches Grün, Pink, Violett und Blau bieten sich als Hintergrundfarben an.

Für die Tischdeko:

  • verschieden hohe Gläser und Becher
  • Zitronenpresse, Shaker aus matten Edelstahl, Karaffe
  • Cocktail-Löffel, Strohhalme, Holzspieße, Papierschirmchen
  • Tischsets, Servietten, Tabletts
  • kleinteiliges Obst oder Gemüse (ganz oder in Scheiben)
  • Minzblätter, Kokosnuss, Orchideenblüten
  • Zesten aus Limetten-, Orangen- oder Zitronenschalen
  • Salz und Zitrone für den Salzrand am Glas
  • Zucker oder Puderzucker zum Bestreuen der Früchte oder Minzblätter
Eisgekühlt? Mit oder ohne Eiswürfel?

Coole Drinks sollten auch auf dem Foto erfrischend aussehen, aber das ist gar nicht so einfach. Ihr könnt die Getränke und Gläser vor dem Fotografieren in den Kühlschrank stellen, aber der Effekt wird nach kurzer Zeit verpufft sein – selbst bei Zimmertemperatur und erst recht bei künstlichem Licht.

Bei der Juli-Aufgabe möchten wir euch bitten, dass ihr euch erst mal an die Getränke-Fotografie herantastet und nicht gleich von euch erwartet, dass die eisgekühlten Gläser auch tatsächlich wie eisgekühlt aussehen, dass die Eiswürfel transparent aussehen und dass die Gläser und die Wassertropfen nur gewollte Reflektionen zeigen.

Was ihr ausprobieren könnt:

  • Vergleicht die Wirkung von vollen und hohlen Eiswürfeln im Glas. Durch den Hohlraum erhöht sich nämlich die Oberfläche, das Eis bricht und schmilzt schneller.
  • Wenn ihr das Wasser erst abkocht, bevor ihr es in die Gefrierformen gießt, sollten die Eiswürfel anschließend transparenter aussehen als solche, die ihr mit Wasser direkt aus der Leitung herstellt.

>>> Die Einsteiger beim Seelenwärmer-Foto-Projekt beschäftigen sich im Juli mit coolen Rezepten für Salate, Antipasti und Quarkspeisen. Schaut doch mal rein!

Fotos: Karin Hertzer

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