Raynaud-Syndrom: „Bei kaltem Wasser frieren mir die Hände ein“
Vor dem Winter graust es Angela Hoffmann – vor allem, wenn sie sich mit kaltem Wasser waschen muss. Ihre Hände werden nämlich sofort weiß, wenn sie mit Kälte in Berührung kommen. Kennengelernt habe ich die Fremdsprachensekretärin, weil sie ein „wärmendes“ Hobby hat: Mit ihrer Freundin Renate ist sie als Urban Knitterin unterwegs, ihre einfallsreichen Aktionen rund ums Stricken bringen mich immer wieder zum Schmunzeln. Hier antwortet Angi auf meine Fragen zum Frieren und zum Raynaud-Syndrom, am Ende des Fragebogens geht’s auch kurz ums Schwitzen.
9 Fragen zum Frieren an Angela Hoffmann (50) aus München
1. Wie erklärst du dir, dass du oft frierst?
Ich habe den Eindruck, dass ich von Jahr zu Jahr kälteempfindlicher werde. Deswegen mag ich auch im Winter nicht mehr gern lange rausgehen. Wintersport und Weihnachtsmärkte sind der blanke Horror für mich.
(Nachtrag: Angela testete für meinen Blog beheizbare Handschuhe, weil sie – wie die anderen Frauen mit Raynaud-Syndrom – auch im Winter gern warme Hände hätte. Unten erfahren Sie mehr zu unseren Tests.)
2. In welchen Situationen frierst du besonders stark?
Eindeutig draußen. Besonders heftig friere ich, wenn ich irgendwo stehen muss.
3. Was hilft dir am besten gegen kalte Füße?
dicke Socken
4. Welche heißen Tipps hast du bei kalten Händen?
- Wenn ich draußen bin, helfen mir Knickkissen.
- Wenn ich von draußen reinkomme: Hände unters heiße Wasser oder an den Heizkörper halten.
5. Welche Kleidungsstücke ziehst du im Winter am liebsten an?
Ich muss anziehen:
- Mütze (oft schon ab August oder September, in der Früh und abends)
- Handschuhe (evtl. auch zwei Paar übereinander)
- Schal
- gefütterte Schuhe
6. Ernährst du dich im Winter anders als im Sommer? Wenn ja: Welche Wirkung hat das auf deine körperliche Wohlfühltemperatur?
- Ich esse eigentlich keinen Salat, weil ich ihn nicht waschen kann. Beim bloßen Gedanken an kaltes Wasser oder an Salat frieren mir schon die Finger ein.
- Ich trinke sehr gern warme Säfte (rote Säfte, Holunder) mit Zimt und Ingwer. Überhaupt ist Zimt für mich ein totaler Wärmfaktor.
- Ich esse auch gerne Suppen.
Weitere Interviews zum Raynaud-Syndrom von…
… Christine Hutterer, die anfängt zu frieren, wenn sie 2 Eiskugeln gegessen hat.
… Carmen Winkler, die beim Aufhämgen der Wäsche im Keller eiskalte Finger bekommt.
… Stephanie, die nach dem Sport friert, wenn das Schwitzen nachlässt.
… Yvonne Meier, die schon beim Griff in den Kühlschrank einen Frieren-Anfall bekommt. Ihr helfen warme Hand- und Fußbäder.
… Simone, die als Grunderkrankung eine Sklerodermie hat und anfängt zu frieren, wenn sie Schnee im Fernsehen sieht.
7. Welche körperliche Aktivität oder Sportart hilft dir am besten gegen das Frieren?
Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, das ist ok. Zügiges Gehen hilft auch.
8. Wenn du dir etwas wünschen dürftest: Was müsste gegen das Frieren noch erfunden werden?
- Dünne Einlegesohlen für Schuhe, die evtl. so wirken wie die Knickkissen. Die Wirkung müsste aber auch lang anhalten.
- Handschuhe, die die Hände tatsächlich warm halten.
9. Zum Schluss noch etwas ganz anderes: Wie gut kommst du eigentlich mit dem Schwitzen zurecht?
Im Sommer, wenn es heiß ist, schwitze ich schon – vor allem am Oberkörper, aber nicht an den Händen oder Füßen.
Vielen Dank für deine Antworten!
>>> Bei Facebook postet Angela Hoffmann Fotos und Berichte über ihre Urban-Knitting-Aktionen: „girlie + bambi + schneewittchen„.
Fazit:
Frauen, die durch Kälte oder Stress schnell eiskalte Hände bekommen, leiden möglicherweise am so genannten Raynaud-Syndrom. Ob auch Sie diese Weißfinger-Krankheit haben, können bei einem Internisten oder einer Angiologin erfahren. Hier finden Sie weitere Infos in der deutschsprachigen Raynaud-Gruppe bei Facebook.
Ihre Erfahrung:
Wenn Sie auch das Raynaud-Syndrom haben, wäre ich Ihnen dankbar für eine Mail oder Ihre Antworten auf meinen Fragebogen zum Nie-wieder-frieren. Je mehr ich über diese Erkrankung erfahre, desto besser kann ich darüber berichten und Ihre Tipps an andere Betroffene weitergeben.
Beheizbare Handschuhe: Tipps zum Online-Einkauf
Angela Hoffmann und die anderen oben genannten Frauen mit Raynaud-Syndrom würden sich freuen, wenn sie auch im Winter so warme Hände hätten, dass sie seltener als sonst Weißfinger-Attacken bekommen. Daher haben sie für meinen Blog an Tests zu beheizbaren Handschuhen teilgenommen.
Wenn Ihnen meine Artikelserie zum Raynaud-Syndrom und zu unseren ausführlichen Testberichten gefällt und sie sich bei Amazon umschauen möchten, können Sie >>> hier klicken und aus einer Fülle von beheizbaren Handschuhen verschiedener Firmen auswählen.
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Fotos: Angela Hoffmann (1, 2, 3), Karin Hertzer (4)
Seit letztem Sommer spüre ich häufiger eine Taubheit im linken Mittelfinger. Das gab / gibt sich nach so 2 Stunden wieder. Mitte Dezember bekam ich im Freien bei Null-Grad-Temperaturen einen weißen tauben linken Mittelfinger. Die Hausärztin meinte: „Verdacht auf Raynaud Syndrom“ – und schickte mich zu einer Angiologin. Diese stellte fest: „Arthrose in den Fingern, aber keine Durchblutungsstörungen in den Fingern der linken/rechten Hand.
Daher suche ich jetzt nach beheizbaren Handschuhen für meine Aktivitäten im Freien.
Danke für Ihr ehrenamtliches Engagement.
Die Tipps sind sehr hilfreich.
Hallo, Sie haben schon die Experten der richtigen medizinischen Fachrichtungen gefragt, aber meist ist nach der Diagnose Schluss, weil es nur Hilfsmittel und Tricks gibt. Wichtig ist, dass Sie die geheizbaren Handschuhe schon drinnen anziehen. Welches Modell für Sie das richtige ist, müssen Sie leider selbst herausfinden. Objektiv hilft nur eine Wärmebildkamera, aber wer hat schon so was zu Hause? Subjektiv empfindet jede/r etwas anders, was gut tut. Leider kann ich Ihnen derzeit mit Tipps zu Herstellern von beheizbaren Handschuhen nicht weiterhelfen, dafür müsste ich erst nochmal einen neuen Anlauf für weitere Tests mit Betroffenen machen. Fragen Sie bitte in der Facebook-Gruppe „Raynaud-Syndrom“ nach, vielleicht weiß dort jemand etwas von aktuellen Ergebnissen.
Herzliche Grüße von Karin Hertzer