Food-Fotografie mit Eiswürfeln: Oskar experimentiert (4)
Es herrschte buchstäblich Eiszeit in den letzten Wochen im Fotostudio, Oskar hatte nur noch Eis und Schummeln im Kopf. Hier sein Bericht und seine Fotos, die im August und September entstanden sind. Zu den vorherigen Berichten vom Seelenwärmer-Foto-Projekt geht’s hier entlang:
- Oskar: Februar bis April 2014 (Zitronen, Orangen, Paprika, Zwiebeln, Paprika)
- Oskar: April / Mai 2014 (Suppen, Pfannkuchen)
- Oskar: Juni / Juli 2014 (Markt, Krabben-Cocktail, Erdbeer-Joghurt)
SEPTEMBER 2014
Da ich für die künstlichen Eiswürfel kein Schmelzgranulat finden konnte, habe ich Kunstharz entdeckt. Es besteht aus zwei Komponenten – man muss sie nur zusammengießen, in Formen füllen und hart werden lassen.
Mit einer Silberfolie habe ich Formen gemacht (wie Susan vorschlug), die Folie ließ sich aber nicht mehr abmachen. Das Kunstharz habe ich dann in
Plastikeiswürfelformen gegossen.
Auch beim Dummy-Eis habe ich geschummelt, ich wollte mir nicht die Hände batzig machen mit Fett und Speisestärke. Im Küchenladen fand ich knetfertige Tortenmasse. Ich konnte damit tagelang experimentieren und fotografieren, ohne zu befürchten, dass etwas schmilzt. Eine Eiskelle ( Scoop) war auch noch noch notwendig, sie fehlte sowieso noch in unserem Haushalt.
Das Experimentieren mit dem Belichten von Gemüse und Obst machte Spaß, auch wenn die Limetten beim Schneiden nicht immer ganz gleichmäßig wurden.
Mit den zerdrückten Himbeeren bin ich zufrieden: Vier Himbeeren habe ich auf die Glasplatte gelegt und mit einer zweiten Glasscheibe zerdrückt. Fertig war ein bizarres Muster.
Meine Früchte-Pims-Fotos
Die Himbeeren, Brombeeren und Limettenstücke habe ich einzeln eingefroren. Im Glas habe ich die gefrorenen Beeren übereinander gestapelt und einfrieren lassen, damit sie nicht alle nach oben schwimmen.
Die Früchte im Glas habe ich mit einem guten Schuss Pims und Limonade aufgefüllt. Durch das Einfrieren und Wieder-Auftauen hat sich am Glas Kondenswasser gebildet und einen kühlen und frischen Effekt erzeugt.
Während der Arbeit am Set sind dauernd die Fruchteisstückchen geschmolzen und haben Pfützen gebildet – ich war wohl zu langsam. Das Problem habe ich mit etwas Gelatine lösen können.
Die Fotos habe ich bei Gegenlicht und mit links und rechts je einer Tageslichtlampe gemacht. Die Außenaufnahmen habe ich von meinem Fotostudio zur Terrasse hin aufgenommen, bei Gegenlicht und ohne Lampen.
Fotos: Oskar Wandt
Hallo Oskar, die Idee mit der fertigen Tortenmasse ist super, ich weiß aber nicht, ob es hier in Deutschland so etwas gibt. Ich nehme an, es handelt sich um eine Art Fondant, richtig? Schade, dass es mit den Eiswürfeln nicht geklappt hat, ich hatte mit dem Schmelzgranulat keine Probleme, wahrscheinlich ist es anders aufgebaut, da es eine Bastelzutat für Kinder ist.
Ich bin sehr begeistert von deinem kalten Getränk draußen auf der Terrasse. Ich finde es unglaublich, was du für Fortschritte gemacht hast und wie sehr du dich in die Aufgaben hineingekniet hast. Besonders im Foto Nr. 3 (unten links) finde ich die Einrahmung mittels des Grünen im Hintergrund gelungen. So lenkst du den Betrachter auf das Getränk. Auch das Licht ist super: nicht zu grell, das Getränk leuchtet schön. Und dass die Eiswürfel schmelzen – nun, das liegt leider in der Natur der Sache 😉 Ich frage mich, ob die Früchte in den Eiswürfeln nicht matschig werden, wenn sie wieder aufgetaut sind?