5 coole Energiespar-Tipps fürs Kühlen und Gefrieren


Das Energiesparen hat immer zwei Seiten: Mit modernen Geräten lassen sich zwar im Laufe der kommenden Jahre Stromkosten sparen. Doch die alten Geräte müssen erst mal durch neue Geräte ersetzt werden – dafür ist aber viel Energie und ein hoher CO2-Aufwand notwendig, um sie herzustellen, aus Fernost zu importieren und zum Kunden nach Hause zu liefern. Tipps, wann sich der Neukauf eines Kühl- oder Gefrierschranks tatsächlich lohnt und wie Sie Strom sparen können.

Über die Energieeffizienz nachdenken

Reduce, Reuse, Recycle – das ist die Abfallvermeidungsstrategie des deutschen Architekten Muck Pezet, der auf der diesjährigen Biennale in Venedig mehrere Objekte dazu ausstellte. Reduzieren, mehrmals benutzen und wieder verwerten – das also ist der wahre Klimaschutz, um tatsächlich Energie zu sparen. Nicht nur für den Hausbau, sondern auch für elektrische Geräte wie Kühl- und Gefrierschränke sollten wir über die Energieeffizienz nachdenken.

Wann lohnt es sich, neue Kühlgeräte zu kaufen?
  • Wenn Sie noch keinen Kühlschrank haben und sich ein neues Gerät anschaffen wollen, sollten Sie auf das EU-Label für den Energieverbrauch achten. Am effektivsten arbeiten Kühlschränke der Klasse A+++. Ein Kühlschrank ohne Gefrierfach verbraucht bis zu 40 Prozent weniger Energie als ein Kühlschrank, der ein 4-Sterne-Gefrierfach hat.
  • Sie finden es praktisch, größere Portionen von vorgekochtem Essen einzufrieren und bei Bedarf wieder aufzutauen? Dann wäre die Frage, ob Sie dafür wirklich ein neues Gefriergerät anschaffen bzw. das vorhandene Gerät rund ums Jahr laufen lassen. Denn eigentlich erleichtert der Gefrierschrank doch „nur“ die Vorratshaltung – ob sich aber der Energieaufwand dafür tatsächlich lohnt und ob ein frisch gekochtes Essen nicht viel besser schmeckt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
  • Bei einem Kühl- oder Gefrierschrank, der älter als 10 Jahre ist, wäre zu überlegen, ob der Neukauf eines Geräts die eingesparten Stromkosten rechtfertigt. Denn wenn Sie mehrere Hundert Euro für Neugerät ausgeben, dauert es viele Monate, bis sich diese Kosten amortisieren. Leider verdrängen viele dieses Argument, das als „graue Energie“ bekannt ist.
  • Wenn „nur“ die Türdichtung Ihres Kühl- oder Gefrierschranks defekt ist, sollten Sie sie unbedingt ersetzen. Das komplette Gerät deshalb gleich wegzuwerfen und ein anderes dafür zu kaufen, hätte mit dem Einsparen von Ressourcen jedenfalls nicht viel zu tun – auch wenn Sie später weniger Stromkosten hätten.
5 coole Tipps: So lassen sich die Stromkosten reduzieren
  1. Kühlschränke mit einer No-Frost-Funktion verhindern, dass sich Eis an den Innenwänden bildet. Dieser Service geht jedoch mit einem höheren Energieverbrauch einher. Geräte ohne diese Funktion sollten Sie zweimal im Jahr komplett abtauen.
  2. Kühlgeräte an einem kühlen Ort: Stellen Sie Ihren Kühl- oder Gefrierschrank niemals direkt in der Sonne oder neben der Heizung auf, auch ein Platz neben dem Herd oder der Spülmaschine ist ungeeignet. Je kühler die Umgebung ist, desto besser.
  3. An der Rückseite von Kühl- und Gefrierschrank ist der Wärmetauscher angebracht. Er arbeitet am effektivsten, wenn er frei steht und viel Luft daran vorbei streichen kann.
  4. Stellen Sie beim Kühlschrank die Temperatur auf +5 bis +7 Grad Celsius, das genügt für die Haltbarkeit der meisten Lebensmittel.
  5. Beim Gefrierschrank beträgt die optimale Temperatur -18 Grad, Lebensmittel lassen sich so bis zu 12 Monate lagern.
Lebensmittel richtig kühlen

Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt ab. Daher sollten Sie die Lebensmittel je nach Zone im Kühlschrank lagern:

  • Oberstes Fach: etwa 7 Grad Celsius
  • Mittleres Fach: etwa 5 Grad Celsius
  • Unteres Fach: etwa 2 bis 3 Grad
  • Türfächer und Gemüsefach: etwa 9 Grad. Die über dem Gemüsefach liegende Glasplatte hält die nach unten gesunkene Kälte ab.

Extra-Tipp: Falls Sie erwägen, den Gefrierschrank „nur“ noch als Stauraum für Vorräte oder Geschirr zu nutzen, brauchen Sie auf eisgekühlte Getränke nicht zu verzichten. Gut sortierte Supermärkte bieten Eiswürfel an, und für Ihre Sommerparty können Sie sich größere Mengen an Würfel-Eis und Crushed Eis liefern lassen.

Fazit:

In Hinblick auf die Energieeffizienz ist es nicht immer sinnvoll, einen noch funktionstüchtigen Kühlschrank zu entsorgen und sich stattdessen ein modernes Gerät anzuschaffen. Mit ein paar Tricks lassen sich die Stromkosten für Kühl- und Gefrierschränke senken.

Ihre Meinung:

Wann ist für Sie der Zeitpunkt „richtig“, sich einen neuen Kühl- oder Gefrierschrank anzuschaffen? Was empfehlen Sie um Stromkosten zu sparen? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht, ohne Gefrierfach oder Gefrierschrank zu leben?

Foto: Togir / dreamstime

4 Kommentare

  • Johann

    Ich stimme Ihren Ideen zum Stromsparen definitiv zu. Besonders die optimale Gefrierschranktemperatur von -18°C finde ich seit einiger Zeit wichtig. Als Kompromiss von Leistung und Verbrauch komme ich damit gut zurecht.
    Außerdem habe ich neuerdings einen interessanten Artikel zum richtigen Abtauen gelesen. Seitdem bin ich absolut der Meinung, dass Frost im Gefrierbereich zu vermeiden ist. Denn laut dem Bericht kann der Stromverbrauch enorm ansteigen. Außerdem ist es manchmal echt nervig, wenn die Tür aufgrund von zu viel Vereisung hakt. Ich hätte auch nie gedacht, dass Abtauen mit dem Fön schlecht für das Material sein kann. Was ist Ihre Meinung dazu?
    Liebe Grüße Johann

  • Ralf

    Die Tipps sind wirklich gut und sollten bei konsequenter Einhaltung dafür sorgen, dass sich die Stromrechnung deutlich verringern lässt. Ich habe mir schon vor einiger Zeit einen Kühlschrank mit der EEK A+++ angeschafft und bisher im Gegensatz zu früher mit dem alten Kühlschrank viel Strom einsparen können. Außerdem habe ich seitdem auch die Temperatur wie im Artikel empfohlen nie unter +5 Grad, was ich früher auch nie beachtet habe. Mit ein paar Veränderungen im Haushalt kann man also wirklich schon gravierende Einsparungen erreichen.

  • Vor ca. einem Jahr habe ich meinen Gefrierschrank einfach abgestellt. Ich wollte mir keinen neuen kaufen. Lagerhaltung kostet Geld. Alles was ich zum Leben brauche kaufe ich frisch. Das ist eine gravierende Umstellung und lässt sich ohne Probleme händeln.
    Grüße Gunter

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