Männer schwitzen schneller und mehr als Frauen

Wer viel trainiert, schwitzt schneller und mehr als jemand, der nicht so fit ist. Das gilt für beide Geschlechter. Beim Vergleich von Sportlern und Sportlerinnen schneiden die Männer jedoch besser ab: Männer kommen schneller ins Schwitzen als Frauen. Erklären lässt sich das wahrscheinlich mit der Evolution, mutmaßen japanische Forscher von der Osaka University.

Studie zum Schwitzen: Radeln bei 30 Grad

Wie stark schwitzt man, wenn man sich 1 Stunde lang auf einem Standrad abstrampelt? Schwitzen Sportler mehr als Untrainierte? Und noch genauer: Können Männer besser als Frauen schwitzen? Wenn ja: Wie ließe sich das erklären? Um diese Fragen wissenschaftlich zu beantworten, ließen der japanische Physiologe Yoshimitsu Inoue und dessen Kollegen 37 Testpersonen bei 30 Grad Raumtemperatur unter steigenden Anforderungen radeln und schwitzen.

Die Ergebnisse der Studie:

  1. Sportler schwitzen schneller und stärker als untrainierte Personen – und zwar unabhängig vom Geschlecht.
  2. Trainierte Männer schwitzen schneller und mehr als trainierte Frauen.

Um sich die Studienergebnisse logisch zu erklären, entwickelten die japanischen Forscher eine These, die ich noch etwas weitergesponnen habe.

Schwitzen wie zu Zeiten der Jäger und Sammler

Die Biologen versuchten, die Ursache für das unterschiedliche Schwitzverhalten von Männern und Frauen durch die Evolution zu begründen. Entscheidend sei nämlich der Lebensstil unserer Vorfahren, die sich optimal an das heiße Klima in Zentralafrika anpassen mussten.

  • Die Männer gingen damals stundenlang zum Jagen. Unter der sengenden Sonne halfen das Schwitzen und die entstandene Verdunstungskälte, den Körper abzukühlen. Da die Körpermasse von Männern zu 60 bis 65 Prozent aus Wasser besteht, dauerte es einige Zeit, bis die Reservoirs aufgebraucht waren und sie etwas trinken mussten. Auf der Jagd fanden sie jedoch immer wieder Wasserquellen.
  • Die Überlebensstrategie der Frauen: Sie blieben als Sammlerinnen und Mütter in der Nähe der Hütten. Da sie sich nicht so viel bewegten, brauchten sie nicht so viel zu schwitzen. Wenn unsere weiblichen Vorfahren mehr geschwitzt hätten, wären sie vielleicht bei einer Dürreperiode ausgetrocknet und verdurstet, weil sie für sich und die Kinder nicht genug Wasser aus der Ferne heranschaffen konnten. Der Grund: Die Körpermasse von Frauen besteht „nur“ zu 50 bis 55 Prozent aus Wasser, weil sie von Natur aus als potentielle Mütter angelegt sind und deshalb einen höheren Anteil an Körperfett haben.

Fachliche Beratung: Dr. Juliane Habig, Dermatologin, München

Fazit:

Sportler kommen mit der Hitze besser zurecht als Couch-Potatoes. An der Tatsache, dass Männer schneller und mehr als Frauen schwitzen, wird sich wohl nichts ändern lassen. Denn das könnte eine Folge der menschlichen Evolution sein. Hier erfahren Sie, warum Schwitzen die Klimaanlage unseres Körpers ist und warum die Liebe durch die Nase geht.

Ihre Meinung:

Wie erklären Sie sich, dass Männer schneller und stärker schwitzen als Frauen? Was halten Sie von der These, dass Männer und Frauen heute noch wie zu Urzeiten in der Savanne schwitzen? Was tun Sie gegen den Schweißgeruch in Textilien?

Foto: Silver John / fotolia

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