Frieren: 13 Tipps für warme Kleidung

Als die Menschen in Ostafrika vor Jahrmillionen ihr Fell verloren, konnten sie ja nicht ahnen, dass das ein großer Fehler war. Denn leider sind die modernen menschlichen Wesen nun weitgehend haarlos dem aktuellen Eiszeitalter ausgesetzt. 13 Tipps für wärmende Kleidung.

Warm anziehen

Sie sitzen häufiger vor dem Bildschirm als am Lagerfeuer? Dann hilft nur eins: Ziehen Sie sich das Fell bis über beide Ohren, oder hüllen Sie sich ersatzweise in Klamotten aus Wolle, Daunen oder High-Tech-Materialien. Hier finden Sie Tipps  zum Zwiebellook, der auch sexy aussehen kann.

Erwärmen Sie sich für Naturmaterialien – 6 Tipps
  1. Baumwolle fühlt sich unangenehm an, wenn Sie unter warmer Wintergarderobe oder beim Sport ins Schwitzen kommen: Das nasse Gewebe liegt platt an, sodass sich keine wärmende Luftschicht bilden kann. Die Hauttemperatur sinkt um 8 bis 10 Grad. Statt Baumwolle sollten Frostbeulen reine Wolle, ein Wollgemisch oder – bei Bewegung und Sport – High-Tech-Materialien bevorzugen. Hier finden Sie einen Überblick über die Materialien von Funktionsshirts und deren Vor- und Nachteile.
  2. Wolle wärmt wunderbar, aber sie eignet sich nicht für alle Zwecke gleich gut. Denn so kuschelig ein Pullover aus Angorawolle drinnen auch sein mag: Bei Wind pustet es Sie kräftig durch, bei Regen legt sich die schöne Pracht klatschnass auf Ihre Haut, und bei längerem Tragen bilden sich störende Fusseln. Optimal eignet sich Wolle für wärmende Unterwäsche, die es mittlerweile in vielen Farben gibt und die so behandelt wird, dass sie nicht kratzt.
  3. Bettsocken aus heller Angorawolle peelen schnell und sehen unansehnlich aus, wenn Sie damit in der Wohnung herumlaufen – als Alternative bieten sich dunkle Socken aus Merinowolle oder aus einem mit Daunen gefüllten Stoff an.
  4. Stricken Sie doch mal wieder: Es gibt tolle Wollqualitäten und -farben für Mützen, Schals, Stolas, Pulswärmer, Handschuhe, Pullover, Strickjacken, Westen und Socken zu kaufen.
  5. Daunenjacken sollten einen Federanteil von 10 bis 20 Prozent haben, um die Daunen zu stabilisieren. Die beste Kälteisolierung bietet eine Bauschkraft ab 650 inches³. Daunenjacken wärmen besonders gut, wenn das Außenmaterial wind- und wasserdicht ist und die Kammern im Ober- und Untermaterial versetzt angeordnet sind. Daunen eignen sich auch für Westen, Mäntel und Bettdecken.
  6. Fell wird für Einlegesohlen, gefütterte Winterstiefel, Hausschuhe, Westen, Jacken, Mäntel, Handschuhe, Mützen und Fußsäcke eingesetzt. Extra-Tipp: Fragen Sie in einem gut sortierten Bioladen nach einem Schal mit nach außen gekehrten langen Schafshaaren. Gibt’s in vielen Farben.
Plüsch statt Pelz – 7 Tipps
  1. Synthetische Materialien sind pflegeleicht, aber nicht alle wärmen optimal. Abzuraten ist beispielsweise von Jacken, die mit Polyesterfasern gefüllt sind. Das Material kann kein ausreichend dickes Luftpolster aufbauen, das die Körperwärme hält. Eine Daunenjacke ist zwar etwas teurer, wärmt dafür aber viel besser.
  2. Wer gern bequeme Hosen mit hohem Elastan-Anteil trägt, sollte sich nicht wundern, dass sie sich kalt anfühlen. Unter Umständen hilft es, eine Nylonstrumpfhose darunter zu tragen. Doppelt gemoppelt bildet sich ein dickeres Luftpolster, das die Körperwärme hält.
  3. Fleece wird meist aus Polyesterfasern hergestellt. Damit Fleece so gut wie Wolle wärmt, sollte der Stoff ein Gewicht von mindestens 200 g/qm haben. Ein Bademantel aus dickem Fleece ist übrigens wesentlich kuscheliger und leichter als das Standard-Modell aus Baumwolle.
  4. Double-Face-Materialien eignen sich besonders gut für Sport-Unterwäsche, weil sie den Schweiß sofort vom Körper wegleiten. Kontakt zur Haut hat nur die Kunstfaserschicht, die außen liegende Baumwolle saugt die Feuchtigkeit auf.
  5. Im klassisch-gelben Friesennerz geraten Sie bei einem flotten Fußmarsch schnell ins Schwitzen und fangen dann an zu frieren. Moderne Regenbekleidung hingegen ist atmungsaktiv, wind- und wasserdicht.
  6. Teflon eignet sich als Membran für Regenjacken. Die Poren des Stoffes sind kleiner als Wassertropfen, aber größer als Wassermoleküle. Somit kann Regen nicht eindringen, aber Schweiß nach außen verdampfen. Optimal für Wind und Wetter.
  7. Jacken aus Soft Shell bestehen aus drei miteinander verbundenen Schichten: Das äußere Material ist winddicht, die mittlere Lage lässt Regentropfen nicht eindringen, aber transportiert den Schweiß nach außen. Die innere Schicht besteht aus wärmendem Fleece. Für Freizeitsportler und Wanderer eine optimale Kombination, um Wind und Wetter zu trotzen. Wichtig: Nach außen verschweißte Reißverschlüsse und Löcher für die Unterarmbelüftung verbessern den Tragekomfort.
Fazit:

Naturmaterialien wie Wolle, Fell und Daunen eignen sich gegen das Frieren besonders gut, weil so ein Luftpolster auf der Haut entsteht, das die Körperwärme hält. Moderne Materialien wie Fleece und Soft Shell ahmen diesen Effekt nach, vor allem in der Kombination mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Oberschicht sind sie der Renner. Hier finden Sie 30 Warm-up-Tipps gegen das Frieren im Büro.

Ihre Erfahrung:

Welche Materialien empfehlen Sie gegen das Frieren? Für welche Kleidungsstücke wählen Sie Naturmaterialien? Für welchen Zweck entscheiden Sie sich für Stoffe aus High-Tech-Materialien?

Foto: pressmaster / fotolia

7 Kommentare

  • Gretl Hendricks

    Ich wusste noch gar nicht, dass Felle auch als Einlegesohlen angeboten werden. Ich denke ich werde mich mal danach umsehen. Vielleicht schaue ich mal im Bioladen nach, wie sie schon geschrieben haben.

  • Ich habe zu Weihnachten Körnerpantoffeln geschenkt bekommen. Das sind Plüschpuschen mit herausnehmbaren Getreidesäckchen an Sohle und Rist. Sie eigenen sich nicht besonders um herumzulaufen, aber wenn man sich gemütlich hinkuscheln möchte – einfach ein Traum! 60 bis 90 Sek in der Mikrowelle erwärmen – ab an die Füße und genießen.
    Wärmende Grüße!
    Anke

    • Danke für den heißen Tipp! Wer viel friert, sollte tatsächlich zuerst die Füße wärmen. Das ist vor allem vor dem Zu-Bett-Gehen wichtig, denn mit kalten Füßen kann man nicht einschlafen. Die Gründe: Der Körper senkt die Temperatur, bei klaten Füßen dauert das aber länger. Und: Wie soll der Körper wissen, ob es mit den kalten Füßen getan ist? Es könnte ja sein, dass noch Schlimmeres droht – und um im Falle des Falles zu überleben, bleiben wir besser wach. Fazit: Gehe nie mit kalten Füßen ins Bett!

  • Da ich leicht an den Ohren friere, aber Mützen und Stirnbänder nicht so mag, bin ich nun stolzer Besitzer von Ohrenwärmern. Dies sind kleine runde „Filztaschen“, die man sich einfach auf das Ohr klemmt. Es gibt sie in allen möglichen Farben, Mustern und Materialien, ich habe mich aber für das unauffällige Grau entschieden. Auch kann man diese Ohrwärmer sehr platzsparend in der Manteltasche verstauen. Mützen und Stirnbänder sind doch meist so voluminös, dass man sie entweder aufsetzt oder gleich zu Hause lässt.
    Gruss G.

    • Gute Idee! Im Hutladen musste ich mal laut lachen, als die Verkäuferin einem Mann einen Hut mit Kann-Lösung anbot: Aus der Kappe „kann“ man nämlich Ohrenwärmer nach unten ausklappen. So richtig schick sah das aber nicht aus. Deshalb nehme ich mal an, dass der Kunde zu dieser Kann-Lösung nur bei ärgster Eiseskälte – und nur bei stockdunkler Nacht – greift.

  • Hallo,
    momentan sind – auch gerade bei jungen Leuten – Loops gross in Mode.
    Dies sind eigentlich normale Schals, die nur an den Enden zusammengenäht sind und zweimal um den Hals geschlungen werden. Wenn man nähtechnisch etwas begabt ist, kann man sich diese aus z.B. Fleece – kunterbunt und passend zu jeder Winterjacke – selber herstellen. Aus dem restlichen Stoff kann man dann noch eine Handtasche, ein Handybeutelchen oder einen Sportbeutel passend zum Schal nähen.
    Viel Spass beim Nähen und schöne Grüsse
    Petra

    • Gute Idee – und sieht schick aus. Was ich aber etwas umständlich finde: Wie kommt man, ohne die längeren Haare völlig durcheinanderzubringen, in den eng anliegenden Loop geschickt wieder raus?

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