Bonsai-Chilis und Chilis als Bonsais

Beim Chili-Anbau-Wettbewerb experimentieren wir mit einer Chili-Sorte, die als Bonsai-Chili vermarktet wird. Diesen Namen hat sie wohl der Tatsache zu verdanken, dass sie sehr kompakt bleibt und sehr filigran wächst. Auch wenn „Bonsai“ im Namen steht, hat das nichts mit den Bonsais im klassischen Sinn zu tun. Hier erkläre ich euch, wie „normale“ Chilis zu Bonsai-Chilis werden.

>>> Text von Alexander Hicks

Erste Erfahrungen mit Chilis als Bonsais

Im Gartenjahr 2004/2005 bin ich das erste Mal über Chilis als Bonsais gestolpert: Damals hatte sich Peter Hammer auf seiner Gringokiller-Webseite zu diesem Thema ein paar Gedanken gemacht. Da ich damals noch ein Neuling auf dem Gebiet des Chilia-Anbaus war und noch nicht viele Sorten kannte, fand ich die Idee, eine 0815-Cayenne-Pflanze als Bonsai zu halten, nicht so überzeugend.

Japanische Tradition: Jahre später stieß ich bei Jukka aus Finnland nochmals auf Chilis als Bonsais – und was der Begründer der von ihm als Bonchis bezeichneten Mini-Pflanzen damals kreierte, lehnte sich stark an die japanische Gartentradition der Bonsais an.

Bonsais wachsen in Minilandschaften

Mit Bonsais wollen die Gärtner ein Mikrouniversum schaffen, damit die Betrachter eine kleine, harmonisch gestaltete Landschaft sehen, in die sie zur Entspannung eintauchen können. Um diese Wirkung zu erzielen, bekommen die Wurzeln nur einen begrenzten Platz in der Erde.

Bei den traditionellen Bonsais werden Bäume oder Sträucher immer wieder beschnitten und geformt. Jukka wählt bei seinen Chilis einen etwas anderen Weg: Er kultiviert die Pflanzen im ersten Jahr ganz „normal“, gibt den Wurzeln allen Platz, die sie zum Wachsen brauchen, und lässt auch die Baumkrone wachsen.

Moos und Steine als Dekoration in der Bonsaischale

Wie alle Nutzpflanzen sollen auch die Chili-Pflanzen geerntet werden, danach folgt meist eine Ruhezeit. Für den finnischen Gärnter Jukka beginnt dann jedoch der zeitaufwändigere Winter: Nach der ersten Chili-Ernte gräbt er die Pflanze aus, schneidet die Wurzeln und das Geäst ab und topft die Chili in ein kleineres Gefäß um – am liebsten stilecht in eine Bonsaischale.  Um den Untergrund zu gestalten, folgt er der japanischen Tradition und verwendet Moos und Steine als Dekoration.

Dickere Wurzeln leitet Jukka bewusst an die Oberfläche, um den Eindruck eines „echten“ Baums besser simulieren zu können. In den folgenden Monaten beschneidet und formt er die Baumkrone. Bochis werden im Winter drinnen gehalten und müssen regelmäßig gegossen werden. Durch ihren kleinen Wuchs und die kleineren Blätter dürfen sie nicht zu viel gedüngt werden, weil die Pflanzen sonst weich werden und zu viele Triebe schieben.

Wenn alles klappt, entwickelt sich ein kleiner Chili-Baum, der sich als genialer Hingucker für jeden Chilifreund entpuppt. Hier seht ihr die Bonchis von Jukka und eine ausführliche Bilderfolge dazu, wie so ein Bonchi entsteht.

Limon-Chili als Bonsai

Auch bei uns haben sich einige Chili-Fans an Bonchis versucht – darunter Heiko Schilling, der seine Limon-Bonsai auf seiner Chilifreund-Webseite vorstellt. Eine kleinfrüchtige Sorte für einen Bonsai zu nehmen, ist immer von Vorteil, da diese meist mehr Blüten und Früchte ansetzen. Bei großfrüchtigen Sorten kann es passieren, dass die Früchte bis auf den Boden hängen und dann faulen.

Bonsai-Chilis wachsen in Tischtennisbällen

Nie wieder frieren Aktion: Pingpong-Bonsai-ChiliChili-Pflanzen nur begrenzt Platz für das Wurzelwachstum zur Verfügung zu stellen – darum geht es beim Hot Ping Pong Wettbewerb vom AIASP. Die Italiener haben sich überlegt, Chili-Pflanzen in Tischtennisbällen zu kultivieren. Ziel ist es, eine schöne und reich tragende Pflanze zu bekommen. Ich nehme mit einer unserer Bonsai-Chilis vom Wettbewerb teil. Auf dem Foto links seht ihr den gelben Tischtennisball und die kleine Pflanze, die daraus wächst. Zum Vergleich unsere Wettbewerbs-Bonsai im größeren Topf.

Fazit:

Auch aus unserer Bosai-Chili kann einiges Tages eine Bonchi werden, denn mit ihrem Wuchs und ihren kleinen Früchten ist sie dafür prädestiniert. Bis es so weit ist, gebt euren Bonsai-Chilis alles, was sie brauchen, um kräftige und reich tragende Pflanzen zu werden.


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Eure Erfahrung:

Wie ergeht es euch mit euren Wettbewerbs-Bonsai-Chilis? Wer hat Erfahrung mit Chilis (oder auch anderen Pflanzen) als Bonsais? Welche Tipps könnt ihr geben?

Fotos: Heiko Schilling, Alexander Hicks

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