Food-Fotografie: Makro-Aufnahmen von Jörg Peter (1)

So vielfältig unsere Lebensmittel sind, so abwechslungsreich ist auch die Food-Fotografie. Jörg Peter Urbach möchte beim Seelenwärmer-Foto-Projekt 2014 lernen, wärmende und kühlende Zutaten und Speisen appetitlich zu fotografieren. Hier berichtet er über seine Erfahrungen.

7 Fragen an Jörg Peter Urbach aus Unterhaching bei München

joerg_peter_frieren_schwitzen_1. Seit wann fotografierst du Lebensmittel und Speisen?
Eher sporadisch, spontan und anlassgebunden seit 2 bis 3 Jahren, sonst primär Landschaft und Porträt.

2. Mit welchen Aufnahmemethoden hast du bereits Erfahrungen?
Mit Makro habe ich ein wenig Erfahrung. Fast immer nutze ich available light, keine Extra-Lichtquellen. Ich arbeite mit Stativ, aber nur selten mit dem externen Blitz.

3. Was gefällt dir an deinen bisherigen Food-Fotos?
Das Spiel mit Farben, Formen und bewusst gesetzter Schärfe und Unschärfe.

4. Was ist dir bislang noch nicht so gut gelungen?
Ganz klar: Fotos von Zutaten und gekochten Speisen attraktiv und geschmackvoll (!) auf den Chip zu bannen.

5. Was möchtest du beim Seelenwärmer-Foto-Projekt lernen?
Ich möchte meinen fotografischen Horizont erweitern und eventuell später mal selbst einen Fotografie-Blog einrichten. Außerdem: die Konzentration des Auges auf das Wesentliche richten. Und vorher das Bild im Kopf haben. Ach ja, und viel in Schwarz-Weiß!

6. Wie ergeht es dir mit dem Frieren?
Ich habe prinzipiell kalte Zehen. Mir ist im Winter oft zu kalt und im Sommer oft zu warm. Meine Wohlfühltemperatur liegt exakt zwischen 20 und 25 Grad Celsius.

7. Bei welchen Gelegenheiten kommst du schnell ins Schwitzen?
Psychischer Stress, beim intensiv betriebenen Lauftraining, in der Sauna und wenn die Kinder mit mir toben.


STARTFOTOS

Hier seht ihr ein paar Fotos von mir:


FEBRUAR 2014

So, die Februar-Aufgabe ist erledigt. Natürlich erst auf den letzten Drücker 😉 Es hat mir viel Freude bereitet, die ersten Fotos nach Anleitung zu entwickeln. Eins ist mir jetzt schon völlig klar – ich möchte ab sofort mehr Zeit für die Vorbereitung einplanen! Und damit meine ich vor allem die Herstellung von Hinter- und Untergründen. Photographiert habe ich in unserem Wintergarten – bei leider fast zu direkt einfallendem Licht. (Susan: Das berühmte Nordfenster haben wir nicht ;). Danach habe ich einige Versuche im Garten mit natürlichem Untergrund unternommen. Die Ergebnisse seht ihr in der folgenden Galerie.


MÄRZ 2014

Ich kann’s kaum glauben, aber heute ist doch in der Tat schon wieder der letzte Tag, an dem ich meine Fotos von der März-Aufgabe hochladen kann … Ohne Worte.  Ich hatte mir vorgenommen, die Fotos in diesem Monat mal rechtzeitig fertigzustellen, um nicht wieder beim Upload in Zeitnot zu geraten. Pustekuchen! Erst gestern bin ich zum Shooting gekommen. Fotografiert habe ich – wie schon im Februar – in unserem Wintergarten. Das Licht tritt zwar direkt ein, aber der Vorteil ist, dass das Licht von oben durch weiße Vorhänge diffundiert und dementsprechend keine ultraharten Schatten wirft. Apropos Schatten, erstmals habe ich dabei mit bis zu zwei Reflektoren aus Styropor gearbeitet. Das Aufstellen dieser Platten war allerdings eine echte Geduldsarbeit, da die Zwingen aus dem Baumarkt natürlich NICHT gehalten haben. Und Geduld gehört nun mal garantiert nicht zu meinen Stärken …

Thematisch habe ich mir Zwiebeln vorgenommen, weil’s ja noch nicht warm genug war 😉 Zum Einsatz gekommen sind nun erstmals selbstgebastelte Untergründe, auch wenn meine Erfahrungen mit dem Reißlack nicht die allerbesten waren. Der wollte nämlich partout nicht reißen …

In der ersten Reihe habe ich dreimal die gleiche Situation mit unterschiedlichen Reflektorsituationen abgebildet (wie beschrieben), als Reflektor kam eine Styroporplatte zum Einsatz.

Hier kommt bei der gleichen Aufnahmesituation eine unterschiedliche Tiefenschärfe hinzu, links bei offener Blende, mittig stärker geschlossen, rechts stark geschlossene Blende. Diese ersten sechs Fotos habe ich mit einer Brennweite von 50 mm fotografiert.

So, und nun kommen ein paar Aufnahmen mit dem (ausgeliehenen!!) 100er Makro von Canon (eine superstarke Optik, die hätte ich gerne;)). Damit konnte ich deutlich näher rangehen und habe versucht, mit Details zu arbeiten:

Hier zwei Arrangements mit geschnittenem Schnittlauch, die Zwiebeln sind noch ganz. Und zwei Fotos mit angeschnittener Zwiebel:

Hier kommt ein Zwiebelarrangement von oben:

Und zum Schluss schließlich noch ein paar Hochformate, einmal auf braunem, warmen Hintergrund und auf rot-weiß (also fast neutralem Untergrund):

Sorry für die Menge der Fotos, aber es hat einfach Spaß gemacht – und mich würde euer Feedback interessieren!

>>> Hier geht’s weiter mit meinen Fotos von April bis Mai und von Juli bis September.


Fotos: Jörg Peter Urbach

8 Kommentare

  • URBACH, W.-D.

    Das sind gelungene Fotos mit starker Ausstrahlung und Farbwirkung.
    Die Orangen lassen Süße erkennen und erwarten.
    Die Zwiebeln lassen durch Farbe und Muster der Schnittfläche Schärfe
    vermuten.

  • Deine März-Fotos sind ja eine wahre Farbenpracht! Warum sollte man überhaupt jemals wieder weiße Zwiebeln kaufen, wo doch die roten Zwiebeln so viel fotogener sind? Toll finde ich auch, dass du mit den verschiedenen Hintergründen experimentiert hast: So sieht man gleich, wie anders die Zwiebeln auf Weiß, Rot und Braund wirken.
    Am allerbesten gefallen mir die Zwiebelscheiben 1, weil man dabei das Muster der aufgeschnittenen Zwiebel so gut erkennen kann. Auch das Arrangement von oben (Zwiebeln weiß und rot 1) mag ich, weil man sich gut vorstellen kann, wie chaotisch es doch manchmal beim Kochen zugeht.
    Die Zwiebeln mit langem Schnittlauch wirken fast wie ein Kunstwerk – so ein Makro-Objektiv zwingt einen förmlich dazu, noch genauer hinzuschauen. Das hätte mich auch mal mit einer aufgeschnittenen Zwiebel interessiert.
    Alles in allem freut es mich, dass dir die Aufgabe so viel Spaß gemacht hat und dass du so viel Verschiedenes ausprobiert hast. Weiter so!

    • Vielen Dank, Karin, für Deinen ausführlichen Kommentar zu den März-Bildern. Seit diesen Fotos verwenden wir daheim wirklich fast nur noch rote Zwiebeln ;)) Interessant finde ich vor allem, wie sich der eigene Blick beim Einkaufen sukzessive schärft – irgendwie habe ich immer vor Augen, wie ich die Früchte und Gemüse im Einkaufswagen wohl gleich am besten ablichten könnte. Ich gewinne immer stärker den Eindruck, dass man sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren sollte – und auf eine Sache bzw. ein Objekt. Du hast Recht – die Hintergrundbasteleien machen sich jetzt bezahlt. Irgendetwas passt immer!

      • Mittlerweile schaue ich beim Einkaufen auch schon immer, was nicht nur gut schmeckt, sondern obendrein auch gut aussieht. Letztens habe ich dunkel-violette Karotten entdeckt, die im Anschnitt sehr fotogen sind. Auch bei den Kartoffeln gibt es eine violette Sorte. Es ist wirklich erstaunlich, wie aufmerksam man über den Markt geht, wenn man nach geeigneten Fotomotiven Ausschau hält.

  • Am besten gefällt mir der Orangenhaufen: Das Licht wirkt fast geheimnisvoll, und die geringe Tiefenschärfe lenkt den Blick immer wieder zurück auf die vordere Orange. Als Geschichte dazu könnte ich mir vorstellen, dass du die Orangen in einem Laderaum eines Frachtschiffs entdeckt hast, in den nur ganz wenig Sonnenlicht fällt. Auch der Chilivogel erzählt eine Geschichte: Man schaut immer wieder von der Chili zum Schatten und zurück und überlegt, wie das Schattenspiel zustande gekommen ist. Zu den Zitronen mit und ohne Stiel und Stil hätte ich eine Frage: Wie kommt der verschwommene Vordergrund zustande? Den starken Kontrast von Schwarz und Gelb finde ich gut, das Verschwommene im Vordergrund irritiert mich aber etwas.

    • Danke für die Kommentare, Karin! Tja, das Verschwommene kommt wohl durch die Kombination von weit geöffneter Blende und vollem Tele (200 mm mit 1,6. fachen Faktor) zustande. Ich leih mir für das Wochenende mal ein Makro aus – und bin gespannt, ob ich meine Ideen mit Zwiebeln und Chili umsetzen kann!
      Liebe Grüße von Jörg

  • Sigrid

    Hallo Jörg,
    Deine Bilder beweisen mir wieder einmal, dass die nächste Anschaffung ein ordentliches Makro sein muss.
    Die Märzaufgabe werde ich jetzt mal mit dem alten Kit-Objektiv des Mannes, das eine Makrofunktion hat, versuchen. Leider ist es nicht so lichtstark.

  • Lieber Jörg Peter,
    ich wünsche Dir viel Spaß bei unserem Projekt und bin gespannt auf Deine Bilder 🙂
    Herzliche Grüße
    Susan

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