Chili-Pflanzen pikieren: Platz da – jetzt komm ich!

Für die Teilnehmer des Chili-Anbau-Wettbewerbs 2013 und alle anderen Chili-Neulinge haben wir bereits viele Tipps angeboten – zur Aussaat, zum Keimen, zum richtigen Gießen, zur richtigen Erde und zu Licht & Temperatur. Jetzt geht es weiter mit einer Anleitung dem Pikieren, das Umtopfen ist in 6 Schritten einfach zu bewerkstelligen. Bei Fragen könnt ihr die Fotos eurer Pflänzchen auch in unserer Facebook-Gruppe posten. Viel Erfolg weiterhin!

>>> Text, Foto und Video von Alexander Hicks

Die Wurzeln brauchen genügend Platz zum Wachsen

Chili-Pflanzen zu pikieren bedeutet, sie zu vereinzeln. Will heißen: Die Pflanzen, die zu dicht in einem Topf beieinander sitzen, nehmt ihr aus dem Gefäß und setzt sie einzeln in einen eigenen Topf.

Umtopfen: Auch wenn ihr in jeden Topf nur 1 Chili-Samen gesät oder eine Quelltablette oder einen Quelltopf benutzt habt, müsst ihr die Pflänzchen nach einer gewissen Zeit umtopfen, damit sie sich weiter gesund entwickeln können.

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren der Chili-Pflanzen

Wann dieses Pikieren bzw. Umtopfen am besten geschehen sollte, lässt sich pauschal nicht sagen. Auch die Chili-Experten in den Foren Capsamania und Hot Pain berichten über unterschiedliche Erfahrungen. 2 Ansätze werden immer wieder diskutiert:

  • Faustregel 1: Pikieren, nachdem sich das zweite echte Blattpaar gezeigt hat – die Keimblätter zählen dabei nicht mit.
  • Faustregel 2: Ich empfehle das Pikieren 3 Wochen nach dem Keimen – ganz gleich, wie viele Blattpaare dann vorhanden sind. Da die Aussaaterde kaum Nährstoffe enthält und es sein kann, dass die Pflanzen zu wenig Sonne abbekommen haben, kann es nötig sein, noch 1 oder 2 Wochen länger bis zum Pikieren zu warten.
Dieses Material braucht ihr zum Vereinzeln der Chili-Pflanzen:

Pikierstab: Als günstige Alternative könnt ihr einen dünnen Zweig oder einen Schaschlikspieß nehmen. Wenn vorhanden, tut’s auch ein beschichtetes Sushi-Stäbchen, das ihr danach abwascht.
Töpfe: Es eignen sich alle möglichen Gefäße, die die Erde halten können. Wichtig ist nur, dass das Wasser unten abfließen kann. Daher sind Löcher im unteren Bereich zwingend erforderlich. In Plastik-Trinkbecher könnt ihr mit dem Feuerzeug Löcher brennen.
Die Erde darf nicht zu kalt sein und möglichst nicht komplett durchnässt. Weitere Tipps findet ihr in meinem Text zur geeigneten Erde für Chili-Pflanzen.

 Das Pikieren in 6 Schritten
  1. Erde rund um die Pflanze mit dem Pikierstab auflockern, bis sie so weit freigelegt ist, dass sie sich leicht aus der Erde lösen lässt.
  2. Es ist nicht tragisch, wenn einige feine Wurzeln dabei abbrechen. Ihr solltet nur den Stiel nicht abknicken: Die meisten Pflanzen überleben das zwar, aber die Leitungsbahnen im Stiel können durch das Abknicken – ähnlich wie beim umgeknickten Wasserschlauch – weniger Nährstoffe durchlassen.
  3. Erde in den neuen Topf füllen. Oben einen Freiraum bis zum Rand lassen, damit ihr später Erde rund um den Stiel auffüllen könnt, falls sich die Pflanze zu einem späteren Zeitpunkt noch mal strecken sollte.
  4. In der Mitte des Topfes mit Hilfe des Pikierstabs ein tiefes, senkrechtes Loch in die Erde machen.
  5. Die Pflanze – bis knapp unter die Keimblätter – vorsichtig in das Loch einsetzen. Wenn der Stiel mit eingebuddelt ist, erhöht das die Standfestigkeit der Pflanze. Zudem kann sie am eingegrabenen Stiel zusätzliche Wurzeln bilden, die die Nährstoffaufnahme begünstigen.
  6. Die Erde rund um den Stiel gut andrücken und anschließend leicht angießen. Dabei bitte die Tipps beachten, die ich euch im Text zum richtigen Gießen gegeben habe.

In diesem Video zeige ich euch das Pikieren noch mal mit meinen Bonsai-Chili-Pflänzchen.

So geht’s weiter: Als nächstes werde ich euch einen Einblick geben in die Welt der künstlichen Beleuchtung und der Pflanzennahrung (Dünger).

Fazit:

3 Wochen nach dem Keimen der Chili-Samen könnt ihr die Pflänzchen umtopfen. Das Pikieren der Pflanzen erfolgt in 6 Schritten. Übrigens: Wer allzu scharfes Essen nicht gewohnt ist, kann schnell ins Schwitzen kommen. Hier erfahrt ihr, warum Schweißgeruch auch angenehm riechen kann.


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Eure Erfahrung:

Wann ist eurer Meinung nach der richtige Zeitpunkt zum Pikieren? Welche Tipps & Tricks könnt ihr zum Umtopfen empfehlen?

8 Kommentare

  • Harty

    Der Beitrag ist zwar schon einige Jahre alt, aber ein gutes Mittel gegen Läuse ist…abgekochter Kaffee. Den Kaffee abkühlen lassen und dann mit einer Spühflasche auf die befallenen Blätter, Stile sprühen. Keine Panik, die Pflanzen leiden nicht darunter. Nach 3 Tagen ist keine Laus mehr da. Bei mir hat einmal Besprühen meist schon gelangt, und 3 Tage später war alles sauber.

  • Beim Pikieren bin ich auch noch nicht, aber ich frage mich: Welche Pflanzen passen eigentlich zum Chili in einen Topf?
    Am liebsten wären mir Gewürzpflanzen – Salbei, Thymian, Oregano, Majoran, Rosmarin, Minze, Melisse. Gibt’s da welche, die der Chili nicht in seiner Nähe verträgt?

    • Alexander Hicks

      Meines Wissens nach verträgt sich der Chili mit den meisten Kräutern in seiner Nähe. Was Capsicum nicht in seiner Nähe mag, sind Bohnen, Sellerie und Tomaten. Gruß Alexander

  • Susanne Vieser

    Und noch eine Frage: Hilft der Knoblauchsud auch bei anderen Pflanzen?
    Ich kenne noch: Brennnesseln, riecht auch ziemlich, muss angesetzt werden, dafür gibt’s schon Brennnesselpulver im Gartenmarkt.
    Für ne Marienkäferkolonie ist es ja noch zu früh, die frieren noch ….

    • Alexander Hicks

      Ich wende Knoblauch bei allen meinen Pflanzen an und auch mit Erfolg. Sind halt alles diverse Gemüsepflanzen. Brennnesseln helfen meiner Erfahrung auch gut, ich greife im Winter halt auf Knoblauch zurück, weil er verfügbar ist. Gruß Alexander

  • Hallo Alexander,
    ich habe noch nicht pikiert, da jetzt gerade die 2. Blätter nach den Keimblättern rauskommen, werde es also in den nächsten Tagen tun.
    Wir haben aber ein anderes Problem: LÄUSE!
    Habe versucht, sie mit den Fingern abzustreifen. Ob sie jetzt alle weg sind, muss sich noch zeigen. Normalerweise sprühe ich mit einer Wasser-Spüli-Verdünnung, habe ich mich jetzt aber bei den zarten Pflänzchen nicht getraut.
    Hast Du noch einen Tipp?
    Besten Dank und Gruß
    Steffi

    • Alexander Hicks

      Hallo Steffi,
      ich arbeite bei Lausbefall am liebsten mit Knoblauch, da das die Pflanze auch noch stärkt. Ich nehme dazu einfach ein paar Knoblauchknollen – so ca. 1,5 bis 2 auf 1 L Wasser – und koche diese für 20 Minuten aus. Anschließend Knoblauch raus und dann den Sud mit Wasser runterverdünnen auf ca. 1:5. Damit sprühe ich meine Pflanzen dann ein, und nach 3 Tagen hat sich die Sache dann meist erledigt. Ist nicht jedermanns Sache, weil es etwas riecht.
      Ansonsten kannst du deine Pflanzen auch einfach leicht abduschen und das einige Male wiederholen. Dann dürfte es auch besser werden. Dabei aber schauen, dass die Erde nicht zu nass wird.
      Gruß Alexander Hicks

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