Alpenheat: Beheizbare Handschuhe im Test

Dünne Handschuhe wärmen nicht gut? Von wegen! Denn es gibt beheizbare Handschuhe, bei denen die eingearbeiteten Heizdrähte über kleine Akkus mit Energie gespeist werden. Hier finden Sie unsere Testergebnisse für dünne, beheizbare Handschuhe der österreichischen Firma Alpenheat. Die Frauen, die sich zum Testen bereit erklärt haben, kennen sich übrigens besonders gut mit dem Frieren aus, denn sie haben das  Raynaud-Syndrom. Ihre Frieren-Anfälle lassen sich mit beheizbaren Handschuhen weitgehend vermeiden.

Große Zielgruppe für beheizbare Handschuhe

Um es gleich vorweg zu nehmen: Unsere Testergebnisse sind nicht nur für Betroffene mit Raynaud-Syndrom interessant – aber gerade sie sind es, die ein besonders starkes Interesse daran haben, an kalten Tagen so wenig Frieren-Anfälle wie möglich zu bekommen. Denn wenn die Finger durch die Kälte weiß anlaufen, taub werden und schmerzen, macht der Winter keinem so richtig Spaß.

Menschen, die „normal“ viel frieren und trotz Eiseskälte gern warme Hände hätten, finden in unserem Bericht viele Kriterien, auf die sie bei beheizbaren Handschuhen achten sollten. Denn kalte Hände sind verständlicherweise auch beim Motorradfahren und beim Skifahren, beim Snowboarden und Winter-Angeln sowie für Jäger ein Graus. Hier lege ich offen, wie wir bei allen Handschuhtests vorgegangen sind.

Und nun geht’s los mit unseren ausführlichen Testergebnissen – viel Spaß beim Lesen!

Unser Test: Alpenheat-Handschuhe Gloveliner AG1, Unisex-Größe S

Als erstes fiel uns die leichte, aber dennoch stabile Netztasche positiv auf, in der die Handschuhe, die Akkus und das Ladegerät gut zu verstauen sind – was auf Reisen enorm praktisch ist, weil dann alles beisammen bleibt.

Die Tasche samt Inhalt ist obendrein sehr leicht: Die dünnen Strickhandschuhe wiegen 70 Gramm, das Ladegerät 95 Gramm, die beiden flachen Doppel-Akkus kommen auf 85 Gramm. Die gefüllte Tasche wiegt also nur rund 250 Gramm – was vor allem frierende Frauen und Raynaud-Patientinnen zu schätzen wissen, die gern mit leichtem Gepäck unterwegs sein wollen.

Das schwarze, weiche Strickgewebe der warmen Handschuhe fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an. Da der dünne Stoff aus 94 Prozent Nylon und 6 Prozent Spandex besteht, lassen sich die Finger gut bewegen – was für den Alltagsgebrauch ein wichtiges Kriterium ist.

Der Schaft lässt sich am Ende mit einem Band eng zuziehen, sodass Sie den Handschuh gut unter einem Jacken- oder Mantelärmel tragen können. Auf der Webseite steht, dass es eine „Knopflochöffnung für die Bedienung mit rechtem Zeigefinger“ geben soll – die konnten wir aber leider nicht finden.

alpenheat_beheizbare_handschuhe_akkus_frieren_schwitzen_kDie Passform S ist für Frauen mit kleinen Händen grundsätzlich gut, wobei der Daumen im Vergleich zu den Fingern bei 2 von 3 Testerinnen etwas zu kurz war – was den Stoff an der Daumenspitze und an der Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger auf Dauer recht stark strapazieren wird.

Online-Kunden finden auf der Firmen-Webseite eine Größentabelle: Dort sind die amerikanischen Unisex-Größen S, M, L und XL angegeben, dazu passend „Size“ 7, 8, 9 und 10 sowie „Measurement (cm)“ 8, 8.5, 9 und 10.

Wie Sie das Maßband anlegen, erkärt eine kleine Zeichnung: Der rote Strich führt dabei einmal quer über die Handfläche. Gemeint ist also eine Strecke und nicht der Umfang der Hand, die bei Frauen und Männern aber mehr oder weniger kompakt sein kann.

Da es enorm wichtig für die Wärmeübertragung ist, dass die beheizbaren Handschuhe auch an den Fingerspitzen gut anliegen, hätten wir uns an dieser Stelle eine ausführlichere Erklärung vom Hersteller gewünscht.


>>> Hier geht’s zum Fragebogen, den ich der Firma Alpenheat zu Beginn unserer Handschuh-Recherchen gemailt habe.

>>> Die komplette Serie zu unseren Handschuhtests finden Sie in der Frieren-Kategorie „kalte Hände“.


Das Heizsystem der Alpenheat-Handschuhe

Das Akkufach liegt im Innern des Schafts und ist mit einem Reißverschluss versehen. Zum Laden müssen Sie den Doppel-Akku entnehmen und die Verbindung zum Handschuh trennen – was aber problemlos funktioniert, weil der Stoff so weich und flexibel ist.

Das Ladegerät zeigt an, ob der Akku gerade lädt (= rot) oder ob er schon voll geladen ist (= grün).

Die Ladezeiten betragen laut Bedienungsanleitung vor dem ersten Gebrauch 8 Stunden, danach 2 Stunden. Auf der Firmen-Webseite sind ca. 4 Stunden Ladezeit angegeben. Die unterschiedlichen Angaben finden wir etwas verwirrend, zumal wir bei unseren Tests festgestellt haben, dass die Akkus erst nach 5 Stunden wieder voll aufgeladen sind.


1. heißer Tipp:

Laden Sie die Akkus am besten über Nacht auf, um morgens mit warmen Handschuhen in die Kälte hinausgehen zu können.


alpenheat_beheizbare_handschuhe_waermebild_56.3_frieren_schwitzenAufwärmzeit: Da es am besten ist, in die bereits aufgewärmten Handschuhe hineinzuschlüpfen, müssen Sie die Aufwärmzeit berücksichtigen. Bei diesem Modell sind es etwa 10 Minuten.

Die Handschuhe lassen sich auf 3 Stufen heizen, wobei die Höchstleistung keine 2 Stunden anhält – was für Raynaud-Patientinnen, die sehr oft kalte Hände und weiße Finger bekommen, viel zu kurz ist. Von beheizbaren Handschuhen dieser Preisklasse hätten wir uns etwas mehr erwartet.

Hersteller-Angaben:

  • Heizdauer auf Stufe 3 (rot): 1,6 Stunden
  • Heizdauer auf Stufe 2 (gelb): 3 Stunden
  • Heizdauer auf Stufe 1 (grün): 5 Stunden

Wo die Heizdrähte befestigt sind, können Sie sehr gut an den Wärmebildern erkennen: Sie verlaufen außen um die Finger und den Daumen herum, wobei die Handschuhe seitlich an den Fingern am heißesten werden. Die Stellen sind weiß dargestellt.

Mit der Infrarokamera habe ich auf höchster Heizstufe (außen am Handschuh) 56,3 Grad Celsius gemessen. Eine solch hohe Temperatur steht im großen Kontrast zu den eiskalten Fingern der Raynaud-Patientinnen – vor allem, wenn die Hitze unter einem Überhandschuh nicht entweichen kann.

Beim zweiten Wärmebild (unten) können Sie erkennen, dass die Fingerspitzen mit 40,4 Grad nicht so warm werden wie die Fingerzwischenräume. Möglicherweise sind die Fingerspitzen besser als der Rest gegen Kälte isoliert. Da wir die Handschuhe aber nicht aufgeschnitten haben, könnte es vielleicht auch eine andere Erklärung dafür geben.


2. heißer Tipp:

Kaufen Sie ein zweites Akku-Pack. Wenn Sie weiterhin nur ein Ladegerät besitzen, sollten Sie genügend Zeit einplanen, um zwei Akku-Packs hintereinander voll aufzuladen. Dazu brauchen Sie nach unserer Erfahrung rund zweimal 5 Stunden!

Und ganz wichtig: Die geladenen Ersatz-Akkus mitnehmen, wenn Sie einen längeren Aufenthalt in der Kälte planen und ahnen, dass Sie übermäßig stark frieren werden.


Das Fazit der Testerinnen

Carmen Winkler hat das Raynaud-Syndrom mit heftigen Symptomen – wenn Sie den Link anklicken, erfahren Sie ihre Geschichte. Die Test-Handschuhe haben Carmen gut gepasst, wobei der Daumen etwas zu kurz war: „Die Handschuhe eignen sich gut für den Alltagsgebrauch, für die Stadt und zum Busfahren. Bei Regen und Wind kann man sie nicht solo tragen. Notfalls kann man sie dann aber unter Fingerhandschuhen tragen, das wird aber recht eng.“

Christine Hutterer gehört auch zu den Raynaud’s. Ihr haben die Handschuhe gut gepasst, was ja besonders wichtig ist, damit sich die volle Wärmeleistung auf ihre Hände überträgt. Ihr Fazit: „Solo kann ich den Handschuh nur bei mäßiger Kälte anziehen, denn es gibt keinen Windstopper an der Außenseite und keine Verstärkungen an der Innenseite. Der Stoff ist nicht wasserdicht oder zumindest stark wasserabweisend. Beim Radfahren pfeift der Wind durch, und die wärmenden Heizdrähte bringen nichts. Beim Autofahren bin ich am Lenkrad abgerutscht.“

Christine hat ausprobiert, eigene dicke Handschuhe drüberzuziehen: „Dafür sind die Handschuhe am Schaft jedoch recht weit. Grundsätzlich ist bei den Unterziehhandschuhen die Frage, wie man sie sinnvoll bedienen kann, denn der On-Off-Knopf zum Regulieren der Temperatur ist dann nicht mehr zu sehen. Für meine Bedürfnisse bleibt der Handschuh nicht lang genug warm.“ Positiv findet sie die gute Passform und das angenehm zu tragende Material.

alpenheat_beheizbare_handschuhe_40.4_frieren_schwitzenStephanie Stadtaus hat leichte Raynaud-Symptome, ihr passten die Handschuhe gut. Was sie besonders praktisch findet: „Der Akku lässt sich sehr gut und schnell verstauen.“ Ihr Fazit zu den Einsatzmöglichkeiten: „Die Handschuhe eignen sich für Spaziergänge, aber weniger zum Autofahren, weil sie an der Innenseite nicht durch ein rutschhemmendes Material verstärkt sind. Da das Material leicht wasserabweisend ist, konnte ich damit auch bei Nieselregen Rad fahren, ohne kalte Hände zu bekommen.“

Angela Hoffmann ist auch eine Raynaud-Patientin, sie hat die Handschuhe beim Radfahren und beim Schlittschuhfahren getestet. Ihr Fazit: „Die Test-Modelle passen mir gut, aber der Daumen ist für mich zu kurz. Die Handschuhe sind sehr leicht und lassen sich bei trockenem Wetter auch solo tragen. Die Handhabung ist einfach. Das Akkupack einstöpseln und auf den Knopf drücken. Es gibt 3 Heizstufen, ich habe davon aber immer die höchste benutzt.“

Angela benötigt die Handschuhe hauptsächlich zum Radfahren, da sie auch im Winter etwa 30 Minuten mit dem Rad zur Arbeit fährt: „Dafür waren die Handschuhe sehr gut geeignet. Sie sind leicht anzuziehen, und das Material ist sehr angenehm zu tragen. Das Akkupack habe ich nicht als störend empfunden. Ich habe meine dicken Handschuhe drüber gezogen und konnte immer noch die Bremsen von meinem Fahrrad gut bedienen. Es war wunderbar, am Ziel anzukommen und warme, nicht-schmerzende Finger zu haben.“

Simone leidet unter heftigen Raynaud-Beschwerden, ihr passt das Testmodell gut, wobei es ihr schon fast etwas zu klein ist. Sie trug den dünnen Fingerhandschuh beim Autofahren und beim Zu-Fuß-Gehen: „Die Handschuhe schauen auch zum eleganten Mantel super aus. Man könnte sie für normale Handschuhe halten, denn man sieht nur die Schalter leuchten.“

Simone findet „den Stoff sehr angenehm“. Da der Schaft eng anliegt, passen die Handschuhe unter die Mantelärmel – und durch das dünne, leichte Material in jede Handtasche.

Als Nachteil empfindet Simone die Heizdauer auf höchster Stufe, denn knapp 2 Stunden seien „viel zu kurz“. Lobend erwähnt sie, dass es auch mit kalten Fingern einfach sei, die Akkus im Akkufach zu verstauen und sie an den Handschuh anzuschließen.


Tipps zum Online-Shopping

alpenheat_beheizbare_handschuhe_zubehoer_frieren_schwitzen_kAlpenheat bietet die hier getesteten Handschuhe in einem hauseigenen Online-Shop an.

Wenn Ihnen unser ausführlicher Testbericht gefällt, können Sie auch >>> hier klicken und die Alpenheat Gloveliner AG1 bestellen. Diesen Partner-Link zu Amazon gebe ich an, weil ich durch Ihren Kaufklick eine kleine Provision für die Empfehlung erhalte. Für Sie ändert sich dadurch nichts, denn der Verkaufspreis bleibt derselbe wie der, den Sie bei einer direkten Amazon-Bestellung zahlen würden.


Fotos: Karin Hertzer

Ihre Erfahrungen:

Wie schnell fangen Sie an zu frieren? Was tun Sie, um keine kalten Hände zu bekommen? Welche Vor- und Nachteile von beheizbaren Handschuhen finden Sie am wichtigsten für Ihre Kaufentscheidung?

2 Kommentare

  • Oliver

    Super Seite übrigens.
    Habe auch die Leichengriffel. Diese Handschuhe sind top. Leicht, nicht globig, und bei Regen, Schnee oder mehr Kälte perfekte Unterziehhandschuhe. Nur der Schaft mit den Batterien ist natürlich dicker, aber irgendwo müssen die Stromis ja hin.

    • Karin Hertzer

      Danke für deinen Kommentar. Die Firma habe ich auf der ISPO entdeckt, und seitdem verfolge ich, was sie Neues anzubieten haben.
      Danke für dein Lob und alles Gute, sonnige Grüße von Karin Hertzer

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