Therm-ic: Beheizbare Fingerhandschuhe im Test

Sie bekommen schnell kalte Hände beim Rodeln? Oder eiskalte Finger beim Skifahren? Dann können möglicherweise beheizbare Handschuhe Ihr Frieren-Problem lösen. Frauen mit Raynaud-Syndrom testeten die Power Gloves IC 1300 Ladies, die die Firma Therm-ic International – STC Distribution GmbH aus Feldkirchen bei Graz anbietet. Hier lesen Sie den Testbericht, für den ich auch Wärmebilder mit einer Infrarotkamera gemacht habe.

Beheizbare Handschuhe: Power Gloves IC 1300 Ladies

Die kompakten, schwarzen Fingerhandschuhe eignen sich zum Skifahren, Rodeln und für andere Outdoor-Aktivitäten im Winter. Hier erfahren Sie, was die österreichische Firma auf meine 10 Fragen antwortete.

Den Damenhandschuh gibt es in den 3 Größen S, M und L. Er ist auf dem Handrücken und über den Knöcheln mit einem schwarzen, festen Glattleder verstärkt, was die Hände bei einem Sturz auf der Skipiste schützen sollte.

Die Temperaturregler sind auf der Oberseite zwischen den Knöcheln und Handgelenk eingearbeitet. Auch die Fingerspitzen haben Lederkuppen – vielleicht als zusätzliche Isolation gegen die eindringende Kälte. (Wie das Heizsystem funktioniert, erfahren Sie weiter unten.)

Das Herrenmodell, das die Firma in 5 Größen von S bis XXL anbietet, unterscheidet sich (laut Foto auf der Webseite) nur durch die anders gestaltete Handoberfläche: Die Einstellknöpfe für die Temperatur ist beim Männerhandschuh in einen diagonal angebrachten Lederstreifen integriert, die zusätzliche Verstärkung über den Knöcheln fehlt jedoch – was den Fingern aber möglicherweise mehr Spielraum für Bewegungen gibt.

Beim Damenmodell ist die Handinnenseite komplett mit Leder vernäht, das ermöglicht ein rutschsicheres Greifen der Ski- oder Wanderstöcke bzw. des Schlittens. Die Finger und der Daumen sind auf der Oberseite mit einem Polyester-Material versehen, was ihnen eine gewisse Beweglichkeit erlaubt.

Der Schaft des Handschuhs besteht aus dem gleichen Material: Sie können ihn ums Handgelenk mit einem Gurt enger ziehen – was jedoch mit angezogenem Handschuh nicht ganz so einfach klappt. Das Öffnen des Gurts funktioniert besser als das Schließen.

Handgelenke gegen Wind, Regen und Schnee schützen

thermic_beheizbare_fingerhandschuhe_frieren_schwitzen_kDamit nichts in den Handschuh gelangt, können Sie am offenen Ende des Schafts eine Kordel zusammenziehen und mit einem Festeller in Position halten. Das Sicherheitsband ist sinnvoll, um die Handschuhe auf der Skipiste nicht zu verlieren.

Membran: Auf der Firmen-Webseite erfahren Sie, dass in die Handschuhe eine Membran eingearbeitet wurde. Die Firma nennt sie DryZone (TM) und beschreibt sie als „wasserfest und atmungsaktiv“ – über die spezifischen Eigenschaften dieser Membran konnte ich jedoch nichts herausfinden.

Zur Wärmeisolation wurde das daunenähnliche Material PrimaLoft® verwendet. Beim Damen- und beim Herrenmodell weist die Firmen-Webseite auf einen „Skibrillen-Scheibenwischer mit weicher Oberfläche“ hin – was damit gemeint sein soll, kann ich mir jedoch nicht erklären.

In der Gebrauchsanleitung stehen diese nützlichen Tipps: „Die Handschuhe dürfen keinesfalls in der Maschine oder von Hand gewaschen werden.“ Man dürfe sie auch „niemals im Trockner oder am Heizkörper trocknen“, weil das technische Innenleben ab einer Temperatur von 40 Grad Celsius Schaden nehmen könne.

Extras: Die beheizbaren Handschuhe liefert die Firma in einer Tasche aus festem Kunststoffmaterial. Dieses Extra ist auf Reisen sehr praktisch, weil man dann alles beieinander hat: die Fingerhandschuhe, das Ladegerät und die Akkus – für Auslandsreisen gibt es sogar mehrere Adapter zur Auswahl.


>>> Hier geht’s zu unserem Testbericht über den beheizbaren Fäustling und zu meinen 10 Fragen an die Firma.

>>> Die komplette Serie zu unseren Handschuhtests finden Sie in der Frieren-Kategorie „kalte Hände“.


Beheizbare Fingerhandschuhe: So regeln Sie die Temperatur

thermic_beheizbare_fausthandschuhe_akkus_frieren_schwitzen_kLaut Hersteller dauert das Aufladen beiden Lithium-Ionen-Akkus (58 Gramm) 6 bis 7 Stunden, bei uns genügten 6 Stunden.

Die Bauweise des Akkufachs ist bei den Fingerhandschuhen und den Fäustlingen gleich. Auf dem nebenstehenden Foto sehen Sie, dass sich das Akku-Fach auf der Handinnenseite befindet und in den Schaft eingearbeitet ist.

Das Anstecken der Akku-Kabel an die Handschuhkabel klappt mit kalten Fingern nicht so einfach, weil alles in das enge Fach passen muss. Die Akkus sind nach dem Zuziehen des Reißverschlusses gegen Nässe geschützt.

Wie die Temperaturregler funktionieren, sollten Sie vor dem ersten Tragen der Handschuhe in Ruhe „üben“, damit sie später draußen in der Kälte gut zurechtkommen:

  • Zum Einschalten drücken Sie kräftig auf die Plustaste.
  • Um die Temperatur zu erhöhen, drücken Sie nochmals kräftig auf die Plus-Taste. Auf Stufe 1 leuchtet eine LED-Lampe. Maximal 3 Stufen sind möglich.
  • Um die Temperatur zu senken, drücken Sie auf die Minustaste.
  • Zum Ausschalten drücken Sie lange (3 Sekunden) auf die Minustaste.

thermic_beheizbare_fingerhandschuhe_leuchten_frieren_schwitzen_kDie Bedienung ist auf Anhieb nicht ganz so einfach und etwas irritierend – auch weil die Plus-Tasten innen und die Minus-Tasten außen liegen, was unserer Lernerfahrung links = niedrig und rechts = hoch widerspricht.

Bei unserem Testmodell kam verwirrend hinzu, dass die Leuchtpunkte bei einem Handschuh von oben und beim anderen Handschuh von unten gezählt wurden. Mit einer beschlagenen Brille oder einer Skibrille könnte das dazu führen, dass Sie die Einstellung nicht auf Anhieb kontrollieren können.


Heiße Tipps: Alles über beheizbare Handschuhe


Die Heizdauer hängt von der Wärmestufe ab

Wenn Sie – wie die Testerinnen mit Raynaud-Syndrom – empfindlich auf Kälte reagieren, sollten Sie die Handschuhe 10 Minuten aufwärmen lassen, bevor sie damit nach draußen gehen. Die Heizdauer beträgt …

  • auf höchster Stufe (laut Hersteller) 2 bis 2,5 Stunden, bei unseren Tests waren es 2,75 Stunden
  • auf mittlerer Stufe (laut Hersteller) 4 bis 5 Stunden
  • niedrigster Stufe (laut Hersteller) 8 bis 10 Stunden

thermic_beheizbare_fingerhandschuhe_waermebild_24.0_frieren_schwitzen_kAn den Fotos, die ich mit einer Infrarotkamera gemacht habe, lässt sich erkennen, dass die Fingerhandschuhe auf höchster Heizstufe zwischen den Fingern und entlang des Daumens über 40 Grad heiß werden. Darauf weisen die weißen Stellen auf den Fotos hin.

An den Fingerspitzen ist die außen gemessene Temperatur niedriger, was aber auch mit der zusätzlichen Isolation durch die Lederkuppen zusammenhängen kann.

Nicht zu heiß einstellen: Die Gebrauchsanleitung empfiehlt, dass die Heizleistung auf Stufe 1 oder 2 ausreiche und man die höchste Stufe nur ein paar Minuten einstellen solle: „Bei Dauerbetrieb kann ansonsten zu große Hitze entstehen – Verbrennungsgefahr!“

Testerin Carmen findet die Wärme auf Stufe 3 beim Busfahren und Zu-Fuß-Gehen zwar angenehm, aber teilweise schon zu heiß: „Sprich, ich habe auf Stufe 2 heruntergeschaltet.“ Der Vorteil: Dann halten die Akkus länger.

Durchblutung anregen: Die Firmen-Webseite weist darauf hin, dass die Handschuhe „zur Stimulation der Blutzirkulation in den Fingern“ mit einer „Impuls-Kontrolle“ ausgestattet seien. Wie das An- und Abschwellen der eingestellten Temperaturstufe genau funktioniert und ob diese Funktion tatsächlich die Durchblutung anregt, konnten wir nicht überprüfen.


Das sagen Frauen mit Raynaud-Syndrom zum Testhandschuh

Angela, die ein leichtes Raynaud-Syndrom hat, berichtet: „Neulich war ich etwa 10 Minuten in einem Geschäft und hatte die Handschuhe versehentlich eingeschaltet in meine Tasche gesteckt. Danach waren die Handschuhe innen warm. Auf der Nachhausefahrt mit dem Rad konnte ich aber so gut wie überhaupt keine Wärme feststellen.“

Winddicht – ja oder nein? Angela findet die Handschuhe zum Radfahren „absolut ungeeignet“ und vermutet, dass das Material nicht winddicht sind: „An einem anderen Tag habe ich die Handschuhe versehentlich auf Stufe 1 eingeschaltet gelassen, als ich im Büro ankam. Als ich die Handschuhe nach 4 Stunden aus dem Schrank holte, waren sie tatsächlich wohlig warm. Ich freute mich also auf die Heimfahrt. Aber schon nach 1 Minute draußen waren die Handschuhe kalt, null Heizwirkung. Es spielte auch keine Rolle, ob ich Stufe 1, 2 oder 3 angeschaltet habe.“

Als Pluspunkte erwähnt Angela, dass die Fingerhandschuhe wasserdicht seien, denn beim Radeln durch den Regen blieben ihre Hände trocken.

Bei ihren Tests ergab sich jedoch ein Problem: „Die Akkus schalten sich zwischendurch einfach aus – völlig unabhängig davon, ob ich sie zuvor auf Stufe 2 oder 3 gestellt hatte. Wobei ich beobachtet habe, dass sie sich auf Stufe 3 mehr oder weniger sofort abschalten. Mal ist der linke, mal der rechte Handschuh. Manchmal lassen sich die Akkus zwar wieder einschalten, aber nicht immer.“ Angela überprüfte ihre Beobachtung mit dem zweiten, etwas größeren Testmodell: „Dabei schaltete sich der rechte Handschuh immer sofort ab.“

thermic_beheizbare_fingerhandschuhe_waermebild_23.0_frieren_schwitzen_kDa sich der Einschaltknopf mit angezogenen Handschuhen nicht betätigen lässt, bedeutete das für Angela: „Mit der Hand raus aus dem Handschuh und versuchen, ihn wieder einzuschalten. Echt kontraproduktiv bei kalten Händen.“

Akku-Problem? „Die Ladeanweisungen habe ich ehrlich gesagt nicht befolgt, weil sie mir weltfremd vorkommt.“ Die Hinweise in der Gebrauchsanleitung, dass man „längeren Nichtgebrauch vermeiden“ und die Akkus bei längerer Nichtbenutzung alle 6 Monate entladen und dann (3 Stunden lang) wieder halb aufladen solle, empfindet Angela als zu kompliziert, „weil ich in den warmen Monaten nicht im Traum daran denke, die Handschuhe zu laden“.

Angelas Fazit: „Schade, dass die Handschuhe nicht so gut funktionieren, weil sie zum Radfahren eigentlich super wären. Nicht zu dünn, nicht zu klobig. Aber was soll ich mit Handschuhen, die nur in warmen Räumen heizen?“

Stephanie bekommt leichte Raynaud-Symptome. Obwohl ihr die Fingerhandschuhe zu groß waren, hat sie sie beim Spazierengehen, beim Autofahren und beim Radfahren getestet: „Sie sind sehr gut verarbeitet, und durch den Lederbesatz hat man eine gute Stabilität und auch einen guten Grip. Für den Wintersport und zum Motorradfahren sind sie ideal.“

Rein optisch findet Stephanie die Fingerhandschuhe „nicht so alltagstauglich, weil sie etwas klobig und bockig sind und eher sportlich aussehen“. Probleme hatte sie mit den Akkus: „Trotz mehrfachen Aufladens funktionieren sie irgendwie nicht. Die Handschuhe schalten sich relativ schnell aus. Zum erneuten Anschalten musste ich die andere Hand aus dem Handschuh nehmen.“

Carmen hat das Raynaud-Syndrom mit schweren Symptomen, das Testmodell passte ihr gut – wobei sie meint, dass „die Größe M eher wie S ausfällt“. Sie hat die Fingerhandschuhe auf dem Weg zur Arbeit in öffentlichen Verkehrsmitteln getestet.

Carmens Fazit: „Die Handschuhe eignen sich weniger für den Alltagsgebrauch in der Stadt, weil sie zu klobig sind. Zum Wintersport kann ich sie mir aber gut vorstellen, wobei ich das wegen meines heftigen Raynaud-Syndroms nicht überprüfen kann.“


Hier können Sie beheizbare Handschuhe kaufen

thermic_beheizbare_fingerhandschuhe_waermebild_20.9_frieren_schwitzen_kDie oben vorgestellten beheizbaren Handschuhe können Sie in rund 20 Ländern bei ausgewählten Händlern kaufen, die Adresslisten finden Sie auf der Firmen-Webseite.

Wenn Ihnen unsere ausführlichen Testberichte gefallen, können Sie >>> hier klicken, um die therm-ic Handschuhe* im Amazon-Shop zu bestellen.

* Diesen Partner-Link zu Amazon gebe ich an, weil ich durch Ihren Kaufklick eine kleine Provision für die Empfehlung erhalte. Für Sie ändert sich dadurch nichts, denn der Verkaufspreis bleibt derselbe wie der, den Sie bei einer direkten Amazon-Bestellung zahlen würden.


Fotos: Karin Hertzer

Ihre Erfahrungen:

Wie schnell bekommen Sie kalte Hände? Was hilft Ihnen dann? Welche Erfahrungen haben Sie mit beheizbaren Handschuhen gemacht?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert