Food-Fotografie: Bowle, Ananas und Limone (Juni-Aufgabe 2)

Leider gab es an dem Eisstand mit dem freundlich grüßenden Teufel kein Eis mehr – jedenfalls nicht an jenem Freitagabend, als ich in München über die Leopoldstraße schlenderte, die sich für ein Straßenfest im Juni mal ganz anders als sonst herausgeputzt hatte. Das handgemalte Schild fand ich jedoch so schön, dass ich es als Cooldown-Aufgabe des Seelenwärmer-Foto-Projekts fotografiert habe. Hier zeige ich euch meine Fotos von kühlenden Lebensmitteln und Speisen, die mir entlang des Weges aufgefallen sind. Mit einem Klick geht’s zurück zum Anfang meines Erfahrungsberichts und zu meinen Warmup-Fotos im Juni.

Teuflisch heiß auf Eis

Der milde Sommerabend lockte Hunderte von Münchnern auf die ausnahmsweise autofreie Straße, die vom Odeonsplatz stadtauswärts nach Norden führt. Kaum hatten wir unsere Räder abgestellt, fanden wir uns in einem Palmengarten inmitten von Ampeln und Straßenschildern wieder, der uns mit üppigen Topfpflanzen und Vogelgezwitscher vom Band in einen Urwald entführte.

Ein paar Meter weiter standen Sonnenschirme inmitten von künstlichen Palmen, unter denen sich es die Leute in Liegestühlen bequem machten. Die Fotos stimmen euch schon mal auf das ein, was mich dann noch mehr faszinierte – nämlich die coolen Drinks, nach denen man sich an einem solch schwülwarmen Ort sehnt.

Bowle aus Cognacschwenkern

Kurz darauf entdeckte ich nämlich einen Stand, der Fruchtcocktails anbot – und zwar schöpften die Damen die Bowle aus überdimensional großen Cognacschwenkern in die Plastikbecher der Kunden. Schmunzeln musste ich, als ich seitlich am Stand grüne Weintrauben aus Plastik hängen sah, denn exotisch sind Trauben für uns ja schon lange nicht mehr – was aber das Schild im Hintergrund nahelegte.

Auf dem Hinweg fotografierte ich nur schnell die aufgereihten Gläser und den Stand – aber ich wusste schon gleich, dass ich auf dem Rückweg unbedingt noch weitere Fotos machen wollte.

Südfrüchte im Aquarium

Das große wassergefüllte Glas mit der Ananas, den Orangen und den Limonen hat mich so sehr fasziniert, dass ich meinem Freund auf dem Rückweg eine Bowle spendierte, um in Ruhe noch etwas fotografieren zu können.

Für die folgenden Fotos habe ich mir bestimmt 20 Minuten Zeit genommen. Weil ich so begeistert von meinen Nahaufnahmen war, zeigte ich die Bilder zwischendurch einem Herrn, der hinter der Theke mit dem Spülen beschäftigt war. Er freute sich so sehr über mein Interesse, dass wir ins Plaudern kamen.

Das große Glas durfte ich dann so drehen, wie es mir am besten gefiel. Der Herr versicherte mir übrigens, dass er reines Leitungswasser ohne Kohlensäure sei – wobei ich mir immer noch nicht erklären kann, warum sich dann solche großen Luftperlen auf der Oberfläche bilden.

Schwierig fand ich es, durch das Glas und durch das Wasser die Früchte bzw. die Luftperlen scharf abzubilden. Das Fokussieren war auch deshalb nicht ganz so einfach, weil sich die Sonne im Kameradisplay spiegelte und ich deshalb keine gute Kontrolle über meine Ergebnisse hatte. Mein Mini-Modell hat leider keinen Sucher.

Naja, ein paar Mal ist mir das Scharfstellen geglückt – und die anderen Fotos buche ich einfach als Erfahrungswerte ab. Spaß gemacht hat mir die Juni-Aufgabe allemal!


 Vor lauter Begeisterung …

… über meine Warmup- und Cooldown-Fotos sollte ich vielleicht noch erwähnen, warum Susan Drooks-Dammann und ich das Seelenwärmer-Foto-Projekt 2014 (Vorstellungsrunde) überhaupt ins Leben gerufen haben.

Der ursprüngliche Anlass war mein Kochbuch „Seelenwärmer“. Da es mit Zeichnungen bebildert ist, die sich leider für die Rezepte auf meinem Online-Portal nicht so gut eignen, bieten wir von Februar bis September einen Online-Workshop für Food-Fotografen an.

Fürs Hintergrundwissen schreibe ich Texte zu wärmenden und kühlenden Lebensmitteln und Speisen und weise auf meine Artikel zum Frieren und Schwitzen hin. Da Susans Tutorials mit einem Passwort geschützt sind, fasse ich die Monatsaufgaben auf meinem Blog kurz zusammen:


Fotos: Karin Hertzer

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